Flughafen Temuco – Pirihueico (03.01. – 06.01.)
Wir sind in Chile angekommen. Unser Radreiseabenteuer startet am Flughafen Temuco nach einer kurzen Nacht im Flugzeug von Sao Paulo über Santiago de Chile nach Temuco. Bis wir alles zusammengebaut und in Taschen gepackt hatten brauchte etwas Zeit. Aber gegen Mittag konnten wir dann losradeln.
Direkt im ersten Ort kauften wir Lebensmittel und füllten Benzin für unseren Kocher auf. Die Menschen waren alle super nett und unsere rudimentären Spanischkentnisse wurden direkt gefordert. Auch konnten wir bereits den markanten Vulkan Villarrica sehen, welcher schneebedeckt alle anderen Berge überragt.
Nach unserem ersten Empanada und dem Kauf einer Simkarte radelten wir noch einige Kilometer bis zu einem schönen Campingplatz am Fluss und verbrachten dort nach selbstgekochter Pasta mit Tomaten Zucchini Soße die erste Nacht im Zelt.
Das Ziel am nächsten Tag hieß Pucón. Dort hatten wir eine Couchsurfing Zusage. Die Hitze und das noch ungewohnt schwere Tandem, sowie der zunehmende Verkehr erschwerten uns die Fahrt etwas. Andererseits erfreuten wir uns immer wieder an deutschen Schildern neben der Straße. So kann man in dieser Region „Kuchen“ bestellen und erhält genau das was man in Deutschland auch erwarten würde. Der Einfluss deutscher Einwanderer ist noch an vielen Stellen gegenwärtig und auch die Landschaft mit ihren Bergen und Wäldern erinnert ein bisschen an die Heimat. Nach einem kleinen Stop mit frisch gebackenem Brot begeneten uns andere Radreisenden (die wir allerdings wegen starkem Verkehr nur aus der Ferne sehen konnten). Bald darauf erreichten wir Pucón. Die Stadt schien sehr wohlhabend und hatte viele Geschäfte zu bieten. Wir kommen uns ein bisschen wie in einem alpinen Skidorf im Sommer vor, ein Sport/Outdoorgeschäft neben dem anderen. Wir steuern das Haus unseres Couchsurfers an. Der Stiefvater seiner Freundin wollte uns mit zum Badestrand nehmen. Dort verbrachten wir gemeinsam einen schönen Nachmittag und Abend, grillten, schwammen und hatten gute Gespräche. Leider ging uns der Abend aber etwas zu lange. Wir scheinen hier während einer Hitzewelle angekommen zu sein und Mittags erreichen die Temperaturen 30 Grad. Daher macht es Sinn morgens früh aufzubrechen, denn da es erst um 22.00 Uhr dunkel wird lässt die große Hitze auch erst gegen 19.00 Uhr nach. Naja, zumindest kamen wir spät ins Zelt, dass wir auf der Terrasse aufstellen durften.
Um die Couchsurfer nicht zu wecken packten wir am nächsten Morgen schnell und leise alles zusammen und radelten zum Frühstück in das nächste Café um dort „Kuchen“ zu bestellen. Es folgte ein langer Radtag, zuerst auf Asphalt, wo uns viele Rennradfahrer begegneten, dann bergauf auf einer recht staubigen Schotterpiste und die letzten Höhenmeter dann auf einem wunderschönen, aber auch sehr anspruchsvollen Waldweg. Dort trafen wir ein Radreisepärchen aus Belgien, mit welchem wir auf der Abfahrt beschlossen gemeinsam einen Campingplatz aufzusuchen. Nach selbstgekochtem Abendessen und einer wohltuenden Dusche schliefen wir in unserem Zelt ein, den Wecker auf 6.30 Uhr am nächsten Tag gestellt.
Wir radelten am nächsten Morgen gemeinsam mit den Belgiern los, ließen diese dann aber irgendwann ziehen, da wir das Tempo nicht halten wollten. Trotzdem erreichten wir unser Tagesziel Puerto Fuy nach vielen Höhenmetern schon am frühen Nachmittag und verbrachten einige Stunden am See bis wir um 18.00 Uhr die Fähre nehmen konnten. Auf dieser trafen wir ein Paar aus den Niederlanden mit ihren Fahrrädern. Im Gegensatz zu uns waren die beiden, wie auch die Belgier, mit leichterem Gepäck unterwegs. Gemeinsam genossen wir die Fährfahrt und suchten am Ankunftsort gemeinsam einen Wildcampingplatz auf, um dort unser Lager für die Nacht aufzuschlagen. Aber wir waren nicht die Ersten. Anna und Moritz aus Deutschland waren bereits da, wie sich herausstellte die beiden, welche uns schon auf unserem Weg nach Pucón begegnet waren. Die zwei sind bereits seit 18 Monaten unterwegs und hatten viel spannendes zu berichten, bevor wir uns dann alle in unsere Zelte zurückzogen um am nächsten Tag den Grenzübergang nach Argentinien in Angriff zu nehmen.